Auf der Netzhaut ist die Makula, der Punkt des schärfsten Sehens, der Bereich mit der grössten Dichte von Sehzellen. Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) ist die Funktion der Sehzellen zunehmend gestört und die Sehzellen sterben langsam ab. Grundsätzlich wird zwischen der feuchten und trockenen Makuladegeneration unterschieden.
Die Makuladegeneration ist eine Erkrankung die meist im höheren Lebensalter auftritt. Sie ist die mit Abstand häufigste Ursachen für schlechtes Sehen in der westlichen Welt. Sie tritt meist veranlagungsbedingt im höheren Alter auf, daneben sind z.B. auch das Rauchen und der Bluthochdruck häufige Risikofaktoren.
Bei einer trockenen Makula werden überflüssige Stoffwechselprodukte nicht mehr vollständig abgebaut und in Form kugeliger Anhäufungen (Drusen), unter der Netzhaut abgelagert. Dort blockieren sie die Versorgung der Sehzellen mit Nährstoffen und beeinträchtigen dadurch zunehmend die Sehfähigkeit, wie zum Beispiel verschwommenes Sehen oder scharf begrenzte, inselartige Ausfälle im Gesichtsfeld.
Bei einer feuchten Makula bilden sich rasch, neue und feine neue Blutgefässe, die in die Makula (Gelber Fleck) drängen. Aus diesen Gefässen kann Flüssigkeit oder gar Blut austreten und die empfindlichen Sinneszellen der Makula zerstören.
Wie beim Grünen Star werden auch die Symptome der Makuladegeneration meistens selbst spät entdeckt. Es kommt zur langsamen Reduzierung der Sehschärfe, Abnahme der Lesefähigkeit und verzerrtes Sehen.
Bei der Kontrolluntersuchung wird die zentrale Sehschärfe gemessen. Ein sehr aussagekräftiger Test ist die Untersuchung mit dem Amsler-Gitter. Sind für den Patienten die Gitterlinien auf dem Papier nicht gerade, sondern verzerrt, ist dies ein deutlicher Hinweis auf eine Makuladegeneration.
Bei der trockenen altersbedingten Makuladegeneration kann der Verlauf der Krankheit durch Nahrungsergänzungsmittel mit hochdosiertem Vitamin C und E, Beta-Carotin und Zink sowie mit Lutein-Präparaten verlangsamt werden.
Die feuchte Makula wird durch die sogenannte IVOM-Therapie (Medikamenteneingabe mit intraviteraler Injektion) behandelt. Die Medikamente werden dabei direkt in den Glaskörperraum des Auges gespritzt. Dank der Tröpfchenbetäubung ist die Behandlung schmerzfrei. Das Wachstum der abnormalen Gefässe wird unterdrückt und die Sehkraft stabilisiert sich mit der Zeit wieder.
Intravitreale Injektion bedeutet so viel wie eine Injektion «in den Glaskörper». Bei dieser Behandlungsmethode wird ein Medikament direkt in das Auge bzw. den Glaskörper gespritzt. Bei der feuchten Makuladegeneration führt sie durch die Abtrocknung des Gewebes wieder zu einer Verbesserung der Sehkraft. Weitere Anwendungsgebiete sind Makulaerkrankungen als Folge von Stoffwechselerkrankungen oder Durchblutungsstörungen.
Medikamente in Form von Tabletten, Infusionen oder Augentropfen sind bei gewissen Erkrankungen im hinteren Teil des Auges nur beschränkt einsetzbar bzw. können ihre Wirkung dort nicht in ausreichender Konzentration entfalten. So muss der Augenarzt oder die Augenärztin die Medikamente mittels Injektion direkt ins Auge spritzen. Der Eingriff erfolgt ambulant und ist schmerzfrei.
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